Die Lyrik von Gudrun Orlet ist durch einen Eigensinn geprägt, der sich weniger der Oberfläche des Zeitgeistes bedient, vielmehr schreibt Gudrun Orlet unvermittelt filigran, dann kraftvoll, manchmal archaisch. Ihre Lyrik mag ernst sein, melancholisch oder zuversichtlich, auch humorvoll, gleichgültig ist sie nie.
Mit „Die Verlorenheit ist noch grün“ tritt Gudrun Orlet aus dem Schatten des Unversehrten und verweilt an Abbruchkanten, Abgründen und Deponien. Sie scheut sich nicht, von den dem Leben geschuldeten Brechungen zu schreiben. Überraschend ist die dem Inhalt erwachsende Anmut, ähnlich dem Kintsugi, die goldene Naht des Gebrochenen.
ISBN 978-3-906276-31-1